Me„lissa“ Koriander Brachfeld will unbedingt Direktor Kleinlichs Wettbewerb in ihrer grauen Schule in Sterilitz gewinnen, denn brav und sich an Regeln halten – darin ist sie spitze! Doch dann findet sie nahe der eingemauerten Weide einen alten Papierumschlag: „Die sensationellen Samen“ steht drauf. Einmal gepflanzt, stellen sie das Leben der Stadt auf den Kopf.
Voller Sprachwitz stellt der humorvolle Roman graue Autorität rebellischem Freidenkertum gegenüber. Den Appell an das eigenständige Denken und Spielen im Grünen setzt der Plot gekonnt in Szene. Vor allem Lissas experimentierfreudige Wissenschaftsfreundin Nia entwickelt sich zur Sympathieträgerin, wohingegen die Protagonistin teils zu naiv veranlagt ist. Zu ambivalent erscheint auch der Rachegeist. Trotz des teils sehr vorhersehbaren Settings und der reichhaltigen Themen verfehlt der Roman seine Wirkung nicht, vielleicht auch gerade wegen der sehr überzeichneten Figuren. Unterhaltsames, kluges Buch trotz kleinerer Schwächen. Christina Weirich