Als mein Vater ein Busch wurde und ich meinen Namen verlor

"Ich kam mir vor wie ein Paket, das immer wieder an die falsche Adresse geliefert wurde." Auf dem Weg nach "woanders". Weg von Oma, die das Haus vor Feinden beschützt. Weg von Papa, der jetzt ein Busch ist. Im namenlosen Krieg der "einen" gegen die "anderen" flieht Toda aus ihrer Heimat. Allein. "Ich musste so tun, als wenn ich nicht da wäre. Aber jetzt war ich wirklich nicht mehr da. Sie liefen weiter und merkten nichts." Beinahe unerschütterlich geht Toda vorwärts. Verlassen, verängstigt, der Welt ausgeliefert. Sie kämpft, passt sich an und erreicht ihr Ziel in einem Land, in dem niemand ihren Namen aussprechen kann.

Der Titel mag lustig klingen, das pragmatisch geschriebene Buch ist es nicht. Es ist bitter, durchzogen von menschlicher Kälte, Einsamkeit und Angst. Ein wenig dämpfen die vereinzelten Illustrationen das Schlimmste, immer dann, wenn das Herz stockt und eine brutale Beklemmung die Lesenden packt. Ein Lieblingsstück, das begleitet werden sollte. Andrea Eichenberger

Titel Als mein Vater ein Busch wurde und ich meinen Namen verlor
Autor:innen van Leeuwen, Joke
Kollation A. d. Niederländ., geb., s.w. illustr., 119 S.
Verlag, Jahr Gerstenberg , 2012
ISBN 978-3-8369-5467-9
Kategorie Belletristik
Schlagwort Flüchtlinge / Krieg
Alter ab 10
Bewertung
Rezension publiziert 15.10.2012