Eine alte Frau schaut sich ihr Fotoalbum an. Als sei es gestern gewesen, erinnert sie sich an die Zeit als Mädchen im Krieg: Der Vater ist weit weg und sie muss mit ihrer Mutter die zerbombte Stadt verlassen. Auf dem Land sind sie nicht willkommen und fühlen sich fremd. In einer Scheune hausen Zwangsarbeiter aus der Ukraine. Anna ist eine von ihnen und wird ihre Freundin, ohne ihre Sprache zu sprechen. Ihre Freundschaft schenkt ihr Trost. Doch der Krieg kommt immer näher und nimmt ihr Anna und auch ihren Vater.
Diese traurige Geschichte beruht auf einer wahren Begebenheit. Helga Neumeyer, das Mädchen von damals, möchte Anna mit dieser Graphic Novel ein Denkmal setzen und gegen das Vergessen kämpfen. Christina Laube und Mehrdad Zaeri setzen ihren Wunsch um und lassen dabei vor allem die Bilder erzählen. Diese sind mit schwarzem Strich auf grobes, braunes Papier gezeichnet. Wo nötig kommt Text in Schreibmaschinenschrift dazu. Poetisch, berührend – eine Wucht. Karin Böjte