Schade, dass Annis beste Freundin weggezogen ist. Mit Misa zusammen konnte sie lachen und wunderliche «Kreationen» basteln. Jetzt möchte Anni wieder eine Freundin, weiss aber nicht, wie man eine findet. Sie versucht sich zaghaft Ria anzunähern, die in der Schule oft allein über ihr Heft gebeugt ist und schreibt. Aber genau wie ihr Haustier, das Ferkel «Ringel», scheint sie nicht an ihr interessiert zu sein. Zum Glück hat ihr grosser Bruder Zeit, ihr zuzuhören, denn er erholt sich zu Hause von einer Rückenoperation.
Die Hilflosigkeit der zehnjährigen Anni beim Freundinnenfinden ist gut nachvollziehbar. Doch sicher eingebettet in ihrer Familie, hat sie einen soliden Halt und man folgt der Geschichte mit der Gewissheit, dass es klappen wird. Die eingestreuten Schwarz-Weiss-Illustrationen lockern den Text auf, wiederholen sich aber etwas zu oft. Die unaufgeregte Erzählung aus der Sicht von Anni liegt sehr nahe am Alltag der Zielgruppe und hilft dabei, sich mit ihr zu identifizieren. Katharina Siegenthaler
