Als Joshua über den Zaun klettert, um seinen Fussball zu holen, entdeckt er zufällig einen unterirdischen Tunnel. Getrieben von Neugier begibt er sich auf ein Abenteuer, das ihm zeigen wird, dass es zwei Seiten gibt. Auf der einen lebt er als Jude in der Westbank, auf der anderen trifft er auf ein Mädchen und deren Vater, die hinter der Mauer, wenige Meter von ihm entfernt, ein gefangenes Leben führen. Mit diesen beiden Menschen erhält er eine Aufgabe, die ihn erfüllt, ihn aber auch den Irrsinn des uralten Konfliktes erkennen lässt.
Mit viel Feingefühl und minutiösen Beschreibungen schildert William Sutcliffe in seinem Buch "The Wall" die Absurdität des Krieges im Nahen Osten. Atemlos verfolgt man Joshuas Spur in das feindliche Gebiet, immer nah an seinen Gedanken und dennoch nie wissend, was ihn erwartet. Auch wenn die Zerstörung dominiert, bleibt am Ende ein Funken Hoffnung, dass Menschlichkeit die Feindschaft besiegen wird. Ein aufwühlendes Zeitzeugnis. Marcella Danelli