Blindfisch

Trotz einer starken Hörbehinderung bewältigt Lon den Alltag bisher gut. Doch das Usher-Syndrom, eine erblich bedingte Krankheit, die den Gehör- und Sehsinn betrifft, verengt Lons Gesichtsfeld immer mehr. Um so lange normal zu sein wie nur möglich, verschweigt Lon den zunehmenden Verlust der Sehkraft. Eine Klassenfahrt wird zur besonders grossen Herausforderung. Lon kann sich an fremden Orten kaum mehr orientieren, verirrt sich abends im Wald und wird von Damian, einem umschwärmten Mitschüler, gefunden. Dieser zeigt Lon, dass Fühlen noch wichtiger ist als Sehen.

In eindringlicher, poetischer Sprache schildert die Hauptfigur – bis zum Schluss bleibt offen, ob Lon ein Mädchen oder ein Junge ist –, wie es sich anfühlt, die Sehkraft zu verlieren und gleichzeitig all den Herausforderungen zu begegnen, die zum Erwachsenwerden gehören. Die 101 kurzen Kapitel bestehen teils aus nur wenigen, verdichteten Sätzen. Sie entfalten eine intensive Wirkung, der man sich beim Lesen kaum entziehen kann. Doris Lanz

Titel Blindfisch
Autor:innen Fessel, Karen-Susan
Kollation Geb., 205 S.
Verlag, Jahr Oetinger , 2022
ISBN 978-3-7512-0260-2
Kategorie Belletristik
Schlagwort Behinderung / Entwicklung
Alter ab 13
Bewertung
Rezension publiziert 13.01.2023