Nachts wird Sylvia von sanften, lyrischen Tönen geweckt. Beim Blick aus dem Fenster kann sie in der Dunkelheit niemanden entdecken. Sie ahnt nur die Umrisse der hügeligen Landschaft, des Waldes am Rand des kleinen Dorfes, in dem es weder WLAN noch Fernseher oder Telefon gibt. In dieser Einsamkeit versucht ihre Mutter, sich für ein paar Tage von der anstrengenden Arbeit zu erholen. Lustlos streift Sylvia durch die Gegend. Dabei begegnet sie Gabriel, der einer Knochenflöte magische Musik entlockt. Bei ihren Streifzügen entdecken sie einen toten Bussard, aus dessen Knochen sie eine Flöte für Sylvia schnitzen.
Die packende Erzählung versucht die Lesenden für die Verletzlichkeit der Umwelt, die oft unscheinbaren Zeugnisse alter Kulturen und die Achtsamkeit auf eine intakte Natur zu sensibilisieren. Es ist auch eine Geschichte über Liebe und Trennung, da Sylvia und Gabriel über die Musik zueinanderfinden und Sylvias Mutter sich vom Ehemann, einem rastlosen Kriegsfotografen, trennt. Martina Friedrich
