Es werden drei Episoden aus dem Leben des nachmaligen Nobelpreisträgers Günter Grass in Danzig nachgezeichnet: 1934, 38 und 39. In der Elementarschule weiss der Bub gut Bescheid über Kolonialwaren, weil seine Eltern ein solches Geschäft führen. Etwas älter trägt er zusammen mit einem Freund eine geschlachtete schwere Gans quer durch die Stadt. Am Hafen lassen sie das Tier unbekümmert und in kindlicher Neugier irgendwo liegen, finden es mit Glück wieder. Das Buch endet mit dem Ausbruch des Weltkriegs. Die Bewohner Danzigs bejubeln die Vorbeifahrt des Führers, ganz nebenbei wird erwähnt, dass Angehörige von Volksgruppen, die nicht ins Rassenschema passen, erschossen werden.
Es wird die wenig sympathische Seite des Dichters beschrieben: die Begeisterung für die Nazis und seine Enttäuschung, weil zu jung, nicht eingezogen zu werden. Die Sprache ist klar und einfach, erfrischend sind die ganzseitigen Farbillustrationen von Elzbieta Palasz mit den autenthischen Fotografien der Gesichter. Siegfried Hold