Bunker Diary

Vorweg: Ein trost- und hoffnungsloses Buch, das wohl gerade deswegen fasziniert und die Lesenden weitertreibt. Linus Weems,16-jährig, glaubt auf der Strasse die Freiheit zu finden. Eines Tages wird er entführt und in einem eigens dafür hergerichteten Bunker gefangen gehalten. Drei Männer, eine Frau und ein Mädchen erleiden das gleiche Schicksal. ER, der Entführer, treibt von aussen und unsichtbar ein grausames Spiel mit seinen wehr- und machtlosen Opfern. Er bestraft sie, belohnt sie, lässt sie leiden und schliesslich verrecken. Linus schreibt während der rund zwei Monate dauernden Qual ein Tagebuch und schildert das Geschehen. Aber auch seine gedanklichen Höhenflüge, sein Philosophieren, die Gespräche mit den anderen und Erinnerungen mischen sich in das Grauen.

Letzteres schafft die Distanz, die man beim Lesen braucht, um die Schilderungen dieses Terrors zu ertragen. Ein fasziniernd-abstossendes Buch, das Abgründe öffnet und Fragen aufwirft, aber keine beantwortet. Für reifere Leser. Ulrich Zwahlen

Titel Bunker Diary
Autor:innen Brooks, Kevin
Kollation A. d. Engl., Broschur, 286 S.
Verlag, Jahr dtv , 2014
ISBN 978-3-423-74003-6
Kategorie Belletristik
Schlagwort Tod
Bewertung
Rezension publiziert 26.09.2014