Dass sich Laureths Vater immer wieder für längere Zeit im Ausland aufhält, kennt die 16-Jährige bereits. Doch diesmal scheint der Schriftsteller vom seinem neuen Thema (dem Zufall) besessen zu sein. Er meldet sich nicht, und sein Notizbuch wird in New York gefunden. Nun ist sie sicher, dass ihrem Vater etwas passiert ist. Laureth bucht zwei Tickets in den Big Apple und verlässt mit ihrem 7-jährigen Bruder Benjamin London. Kein Hindernis ist ihr zu gross – auch ihre Blindheit nicht.
Die packende Wortwahl fesselt den Leser von der ersten Seite an. Dadurch, dass Laureth ihre Blindheit so lange wie möglich geheim zu halten versucht, wird die Spannung zusätzlich erhöht. Die Notizen des Vaters zum Thema Zufall sind in einer anderen Schriftart gehalten und regen zum Nachdenken an. Ob Laureth ihren kleinen Bruder entführt hat und ihn ausnutzt, da sie ohne ihn diese Reise nicht antreten könnte, muss sich der Leser selber überlegen. Laureth begleitet diese Frage durch den ganzen psychologischen Roman. Annina Otth