"Aufstehen, Ferkel!", ruft Mama liebevoll – wie jeden Morgen. Ferkel will aber nicht aufstehen. Es will auch nicht das Gesicht waschen oder Brei essen. Und schon gar nicht Regenjacke und Gummistiefel anziehen und in den Kindergarten gehen. Schliesslich sitzt Ferkel ohne Regenschutz hinter der verärgerten Mama auf dem Velo. Viel zu spät kommen die beiden im Kindergarten an. Ferkel hat Hunger und ihm ist kalt. So ein Nein-Tag ist lang und anstrengend. Am Abend im Bett fragt Mama: "Wird morgen wieder ein Nein-Tag?" – "Nein!", ruft Ferkel.
Wunderbar, wie Henrike Wilson das leidige Nein-Thema liebe- und humorvoll darstellt. Die Illustrationen im Retro-Stil, mit dick schwarz umrandeten Figuren und gedämpften Farben, sind putzig und kultig zugleich. Jede Doppelseite ist eingerahmt, die Perspektiven sind gut gewählt. Die Bilder strahlen Ruhe aus und lenken den Blick auf das Wesentliche. Der Text ist kurz, das rote "Nein" sticht heraus. Ein tolles Buch für einen Nein-Tag mit versöhnlichem Ausgang. Sandra Laufer