Das kostbarste aller Güter

Eine arme Holzfällersfrau wünscht sich seit Jahren vergeblich ein Kind. Sie betet unermüdlich für ein Wunder. Als sie die Hoffnung aufgegeben hat, wird sie erhört. Eine gütige Hand reicht ihr ein Baby aus einem vorbeifahrenden Güterzug. Sie vergöttert ihr kleines Gut vom ersten Augenblick an. Der Zug jedoch fährt weiter nach Niemand-weiss-wohin, und dort ist das kleine Baby die letzte Hoffnung für einen Mann, der einmal Arzt und Ehemann und Vater war und nun Friseur. Wird er seine Tochter wiedersehen?

Märchenhaft schildert der auktoriale Erzähler die Schrecken der Shoah. Der Kontrast macht das Buch gleichzeitig erträglich und das Leid umso deutlicher. Abwechselnd erzählt er von der Holzfällerin und dem Vater des Mädchens, von Hoffnungslosigkeit und Liebe. Verschwommene Schwarz-Weiss-Gemälde und Vignetten begleiten die Erzählung. Der Autor verarbeitet mit dieser Geschichte den Verlust seines Vaters, der in einem KZ starb. Ein berührendes, eindrückliches Buch, das noch lange nachhallt. Kathrin Bögelsack

Titel Das kostbarste aller Güter
Kollation A. d. Französ., geb., s.w. illustr., 135 S.
Verlag, Jahr Jacoby & Stuart , 2020
ISBN 978-3-96428-073-2
Kategorie Belletristik
Bewertung
Rezension publiziert 06.09.2021