In den Gebirgsregionen von Tirol, Vorarlberg und Graubünden herrscht im 19. Jahrhundert grosse Not. In die bitterarmen Familien werden regelmässig neue Kinder geboren, so muss man die ältesten (ab 10 Jahren) im Sommer ins Schwabenland ziehen lassen, damit sie dort als billigste Saisonniers etwas Geld verdienen können. Jakob (11) zieht mit seinem noch jüngeren Bruder in einer Kolonne von Leidensgenossen über verschneite Wege zum Kindermarkt in Ravensburg. Die Kinder werden unterschiedlich behandelt – gut bis ausbeuterisch, sogar mit versuchter sexueller Gewalt oder unrechtmässigen Verurteilungen.
Alle möglichen Arten von Missbrauch werden in diesem Buch Thema. Eindrücklich wird die Not der Familien in Berggebieten geschildert, und wie sie die "überzähligen" Tischgenossen vermieten mussten, damit um Martini etwas Bargeld ins Haus kam. Im Anhang macht der Autor darauf aufmerksam, dass Kinderarbeit, nun zumeist in der Ferne, auch heute noch an der Tagesordnung ist. Siegfried Hold