Zufällig gelangt die 17-jährige Parker in den Besitz eines Tagebuchs: Es gehörte der vor zehn Jahren gleichaltrigen Julianna, die damals durch einen Autounfall ums Leben kam. Ihre Leiche wurde nie gefunden, man nahm an, sie sei vom Wildbach erfasst worden. Aufgrund der Eintragungen gewinnt Parker die Überzeugung, dass Julianna noch am Leben sein könnte. Unter aktiver Mithilfe einer wirklich guten Freundin beginnt die Suche, wobei Fragen und Gedanken über Dasein und Lebensgestaltung immer neu auftauchen.
Das von ehrgeizigen Plänen dominierte Leben der Musterschülerin Parker kontrastiert mit dem aufwühlenden Tagebuch der offiziell toten Julianna. Dies wäre an sich spannend, doch leider weist der Roman fast epische Längen auf. Wenn zudem immer wieder männliche Bezugspersonen ins Geschehen eingreifen, ist der Weg zum Kitsch nicht weit. Eine Besonderheit stellen die Zitate aus Gedichten des US-Autors Robert Frost dar, welche die kurzen Kapitel jeweils einleiten. Siegfried Hold