In der Kindheit verbringt der Junge viel Zeit bei seinem grossen, schönen Baum. Er sammelt seine Blätter auf, klettert den Stamm hoch, schaukelt in den Ästen und isst seine Äpfel. Der Junge liebt den Baum wie eine Freundin und ist froh und glücklich. Die Zeit vergeht, und er wird älter. Als Erwachsener besucht er seinen Baum nur noch, wenn er von ihm Holz benötigt, um ein Haus oder ein Boot zu bauen. Selbstlos gibt ihm der Baum alles, was er hat, bis nur noch der Baumstrunk übrig ist.
"Der Baum, der froh und glücklich war" ist eines der bekanntesten amerikanischen Kinderbücher. Es erschien erstmals 1964 und liegt nun in einer neuen deutschen Übersetzung vor. Der Baum ist auf jeder Seite angeschnitten und minimalistisch in schwarzem Strich skizziert. Im Text wird er als weiblich beschrieben, was etwas gewöhnungsbedürftig ist. Die poetische Parabel vermittelt die Botschaft, dass es glücklicher macht zu geben als zu nehmen. Der zeitlose Text lässt viel Raum für eigene Auslegungen. Béatrice Wälti-Fivaz