Weit oben in den Bergen entspringt ein Fluss, der durch die Landschaft mäandert. Am Ufer steht ein Baum. Noch nicht gross, aber er wächst von Tag zu Tag und von Jahr zu Jahr, genauso wie die Siedlung. Sie verwandelt sich von Jahrzehnt zu Jahrzehnt vom beschaulichen Ort in eine pulsierende Grossstadt. Dies alles bleibt nicht ohne Folgen für das Wohlbefinden der Lebewesen, bis ein verheerender Kälteeinbruch allem ein Ende setzt. Es bleibt die Eiche, die trotz ihres Alters noch ein paar Eicheln trägt.
Mit Wasserfarbe, Feder und Tinte sind doppelseitige Gesamtansichten gestaltet, mit detailreichen Szenerien und winzigen Menschen darin. Ist am Anfang noch der Ursprung des Flusses zu sehen, wird die Sicht darauf nach und nach von Bauten versperrt. Der Fluss aber folgt seinem Lauf, an der Eiche vorbei, die langsam zum Baumstumpf wird. Stand da nicht ein Baumstumpf am Fluss, bevor alles begann? Ein aussergewöhnliches Buch zum Staunen und Nachdenken, mit einer klaren Botschaft ohne Text. Katharina Siegenthaler