Hamayun zieht mit seiner Familie vom Norden Afghanistans nach Kabul. Nach einer gewaltsamen Hausdurchsuchung und dem Fortgehen seines älteren Bruders begreift der 11-jährige Junge nach und nach, dass seine Familie, scharf beobachtet von den Tailban, in Gefahr ist. Die Lage spitzt sich zu und die Familie muss Hals über Kopf aus dem Land fliehen. Mit Hilfe von Schlepperorganisationen und nach zahlreichen Demütigungen erreichen sie schliesslich die Niederlande. Zwar sind sie nicht mehr an Leib und Leben gefährdet, doch ihre Asylanträge werden abgewiesen und die Hoffnung auf ein freies Leben schwindet.
In kurzen Kapiteln erzählt Hamayun in Ich-Form das Schicksal seiner Familie. Eindrücklich und berührend sind Schilderungen über den Schmerz, das geliebte Land zu verlassen, die Hoffnung das Glück zu finden, das grosse Warten in den Aufnahmestationen, den starken Willen sich anzupassen und doch abgewiesen zu werden, neuen Freundschaften und einer zarten Liebe. Katharina Siegenthaler