Der Klang der Freiheit

Die Situation für die acht Personen ist desolat. Eng aneinander sitzen sie im einfachen Gummiboot, das kaum Schutz vor der Kälte, der Nässe, den Wellen und dem Wind bietet. Unendlich weit ist das Meer, schwarz die Nacht. Sie teilen ihr Essen untereinander. Da zieht ein Junge, Rami, eine Geige aus seiner Kiste hervor und singt ein Lied über die leidvolle Befreiung eines Volkes. So zaubert er geheimnisvolle Bilder in die Köpfe seiner Schicksalsgenossen, bis die bedrohliche Nacht dem Tag weicht.

Erzählt werden mehrere Geschichten in einer. Wie ein roter Faden zieht sich dieses Lied durch das Buch, das zugleich auch eine Sage um die Entstehung der Geige ist. Daran hängen die Bootsflüchtlinge ihre Erinnerungen an ihre Heimat an, als wären es kleine Fähnchen. Die Bilder haben einen weichen Strich und sind in düsterem, geheimnisvollem Blauschwarz gehalten. Sie ergänzen den Text treffend. Ein aussergewöhnliches Buch zu einem anspruchsvollen Thema, sehr gut zum Vorlesen geeignet. Katharina Siegenthaler

Titel Der Klang der Freiheit
Autor:innen Lewis, Gill / Weaver, Jo
Kollation A. d. Engl., geb., illustr., 77 S.
Verlag, Jahr arsEdition , 2018
ISBN 978-3-8458-2601-1
Kategorie Belletristik
Schlagwort Flüchtlinge / Sagen
Alter ab 7
Bewertung
Rezension publiziert 11.05.2018