Der zerbrochene Krug

Auch nach über 200 Jahren ist das wohl klassischste der Lustspiele noch immer erfrischend, ja sogar aktuell – existieren doch auch heute noch Länder, wo Recht und Gerechtigkeit wenig gelten, selbst in demokratischer Umgebung. Kleist lässt den korrupten, lüsternen Richter Adam einen Fall beurteilen, in dem er selber Angeklagter ist. Mit Drohungen und dreisten Lügen sucht er sich aus seiner hoffnungslosen Lage zu befreien. Doch der Schreiber Licht, auf den Richterposten erpicht, erhellt die Zusammenhänge derart, dass dem Richter nur noch die Flucht aus Ort, Amt und Würden bleibt.

Das Spiel wird von Barbara Kindermann erzählt, einige Sequenzen im Originalwortlaut. Hervorragend sind Willi Glasauers farbige Zeichnungen: scharfe Konturen mit charakterbezogenen Gesichtern, alles ausgefüllt mit Tausenden von winzigen Strichlein, die Licht und Schatten treffend wiedergeben. Fast eher ein Bilderbuch, das den Lesenden das skandalöse Dorfdrama sinnfällig vor Augen führt. Siegfried Hold

Titel Der zerbrochene Krug
Kollation Geb., farb. illustr., unpag.
Verlag, Jahr Kindermann , 2011
ISBN 978-3-934029-46-0
Kategorie Belletristik
Schlagwort Klassiker
Alter ab 13
Bewertung
Rezension publiziert 18.02.2022