Sommer 1859: Es herrscht Krieg. Auf dem Schlachtfeld von Solferino liegen Tausende von toten oder verletzten Soldaten. Zufällig hält sich Henri Dunant in der Gegend auf. Eigentlich wollte er mit Napoleon III über Geschäfte in Algerien verhandeln, doch das Elend erschüttert ihn so sehr, dass er zusammen mit Menschen aus den umliegenden Dörfern Erste Hilfe leistet. Damit hat Dunant den Grundstein des Roten Kreuzes gelegt.
Die Ereignisse sind aus der Sicht verschiedener Personen beschrieben. Da sind Giovanni und Karl, beides blutjunge Soldaten; der Italiener stirbt, der Österreicher wird schwer verwundet. Des Weiteren agiert Ricardo, Giovannis Bruder, der die Mörder seines Bruders inbrünstig hasst. Bei der Pflege des schwerverletzten Karl gelangt er zur Einsicht, dass alle Menschen Brüder sind. Schliesslich beschreibt Dunant selbst seine Eindrücke. Der häufige Szenenwechsel erfordert Konzentration beim Lesen, vermittelt aber ein differenziertes Bild des Geschehens. Katharina Wagner