Jonah lebt in einer Siedlung, in der alle Menschen in gleich angelegten Strassen in identischen Häusern leben. Die Siedlung wird geführt von der Coffee Company, die via Bildschirme mit den Bewohnerinnen und Bewohnern kommuniziert. Die Menschen trinken ausschliesslich Kaffee und nehmen eigens für sie zusammengestellte Präparate ein. Als Lia in Jonahs Klasse auftaucht und beginnt, Fragen zu stellen, fängt auch Jonah allmählich an, seine Welt mit anderen Augen zu sehen. Plötzlich ist Lia verschwunden und für Jonah steht fest, dass er sie unbedingt finden muss.
Während sich das Buch zu Beginn liest wie eine packende Dystopie à la 1984, fokussiert sich die Handlung ab etwa der Hälfte fast ausschliesslich auf die Gedankenwelt von Jonah. Oft ist unklar, ob das, was passiert, Realität oder nur Einbildung ist, und auch das Ende der Geschichte wirft mehr Fragen auf, als es klärt. Ein anspruchsvolles Buch mit spannenden Passagen, das aber insgesamt nicht restlos überzeugen kann. Mélanie Gerber