Die Fabel von Fausto

Fausto will nur eines: die Welt besitzen. In Anzug und Krawatte zieht er los und kündigt einer Blume, einem Schaf und einem Baum seinen Anspruch an. Dass alle zustimmen und sich gar vor ihm verbeugen, gefällt Fausto sehr. Als der See und der Berg sich weigern, besessen zu werden, bekommen sie lautstark zu hören, wer das Sagen hat. Zufrieden? Nein. Das Meer soll es nun sein, das Fausto ganz alleine gehört. Dumm für ihn, dass er nicht schwimmen kann. Als Fausto von der Bildfläche verschwindet, dreht sich die Welt auch ohne ihn weiter.

Fausto ist nur eines: ein schlechter Mensch. Er nervt und strapaziert die Moral, und er muss sich nicht wundern, wenn ihm niemand nachweint. Selten erfährt eine Figur in einem Kinderbuch eine solch negative Resonanz. Die Botschaft: Gier und Arroganz werden bestraft – hier sogar mit dem Tod. Darf man da schadenfreudig sein? Eine düstere Geschichte brilliert durch ihre Illustrationen. Fabelhaft, wie mit einem rosa Marker die Akzente gesetzt werden. Marcella Danelli

Titel Die Fabel von Fausto
Autor:innen Jeffers, Oliver
Kollation Geb., farb. illustr., unpag.
Verlag, Jahr NordSüd , 2020
ISBN 978-3-314-10523-4
Kategorie Bilderbuch
Schlagwort Fabeln / Meer
Alter ab 7
Bewertung
Rezension publiziert 01.05.2020