Häuser, Autos, Kleider – alles grau. Etwas kann mit dieser Stadt, in die Robin mit ihrem Vater zügeln musste, nicht stimmen. Aus Protest trägt sie nur noch ihren leuchtend gelben Regenmantel. An der neuen Schule zeichnet sie mit bunten Stiften und muss dafür nachsitzen. Hier wird sie belehrt über wünschenswerte gesellschaftliche Verhaltensweisen wie Anpassung, Unterordnung, Disziplin – dafür steht die Farbe Grau – und hier trifft sie den Dauernachsitzer Alani. Auch er verweigert sich dem grauen Alltag. Sie beschliessen, das Geheimnis der verschwundenen Farben zu lüften. Der Besuch eines grauen Mannes führt sie zu den GRAUWERKEN.
Graue Männer, das erinnert natürlich an die Zeitdiebe in Michael Endes poetisch-philosophischem Märchenroman Momo. Die Geschichte des Autor-Illustrators Torben Kuhlmann ist indes ganz im Stil seiner erfolgreichen Mäusegeschichten kunstvoll-realistisch illustriert; neben einigen inhaltlichen Ungereimtheiten werden Leser:innen aber nur bedingt emotional berührt. Katharina Kellerhals