Die Insel

Ein nackter, magerer Mann strandet mit seinem Floss auf einer Insel. Die Menschen hier sind fett und abweisend. Einzig der Fischer ergreift für den Fremden Partei. Wohl oder übel nimmt man ihn auf, gibt ihm zu essen und einen Ziegenstall als Unterkunft, doch arbeiten darf er nirgends. Lügen und Vorurteile diffamieren den Mann. Die satten, selbstgerechten und kleinköpfigen Einwohner jagen den Fremden schliesslich zurück aufs Meer. Dem Fischer verbrennen sie das Boot. Die Insel wird zur Festung ausgebaut. Alles Lebende, das sie erblicken, wird getötet, damit niemand von ihr erfährt!

Düster wie die ganze Asylpolitik und das verursachende Weltgeschehen sind auch die Illustrationen. Die Verhaltensmuster der Insulaner könnten einem aktuellen Zeitungsbericht entstammen. Der knappe Text beinhaltet viele bekannte Aussagen von Einwanderungsgegnern und ultrarechten Politikern. Ein Schicksal steht hier für Millionen. Es tut weh, die Nähe des Buches zum aktuellen Geschehen in Europa zu spüren. Ulrich Zwahlen

Titel Die Insel
Autor:innen Greder, Armin
Kollation Geb., farb. illustr., unpag., Neuauflage
Verlag, Jahr Fischer Sauerländer , 2015
ISBN 978-3-7373-5378-6
Kategorie Bilderbuch
Schlagwort Gegenwart
Alter ab 7
Bewertung
Rezension publiziert 04.06.2016