Die Jagd nach dem Kidduschbecher

Gestern Abend stand der wertvolle Kidduschbecher noch in der Vitrine. Nun ist er weg. Die Einzigen, die am Abend das Wohnzimmer benutzten, sind Rebekka und ihre Freundin Samira. Deren Vater ist Palästinenser und stammt aus Gaza. Schon möglich, dass Samira den Becher genommen hat, nur weil sie Rebekkas Familie, die ihre Wurzeln in Israel hat, ärgern will.

Obwohl die Freundinnen in Berlin wohnen, schwappen die Wogen des Nahost-Konfliktes bis zu ihnen. Samira ist Muslimin, Rebekka Jüdin. Beide leben mit ihren Verwandten in der Fremde. Mit den Familienbiografien klarzukommen, ist nicht einfach. Der Kidduschbecher ist dabei das kleinste Problem, denn es klärt sich relativ schnell, wer ihn geklaut hat. Die Herausforderung besteht darin, die Freundschaft zu erhalten, trotz verschiedener Religionen, trotz Andersartigkeit und Länderzwist. Zum Glück löst sich alles in Minne auf. Ein Buch, das sich süffig liest und zugleich viele interessante Details über Immigranten in Deutschland vermittelt. Katharina Wagner

Titel Die Jagd nach dem Kidduschbecher
Autor:innen Lezzi, Eva
Kollation Broschur, 123 S.
Verlag, Jahr Hentrich & Hentrich , 2016
ISBN 978-3-95565-163-3
Kategorie Belletristik
Schlagwort Anderssein / Freundschaft
Alter ab 13
Bewertung
Rezension publiziert 07.01.2017