„Was sind westafrikanische Fabeln und Märchen?“ fragt der Herausgeber in der Einleitung dieses Buches. Er gibt die Antwort gleich selber: Für Kinder, die im Licht des Mondes herumtollen, sind sie fantastische Geschichten, für Baumwollspinnerinnen willkommener Zeitvertreib in den langen Nächten der kalten Jahreszeit.
Für Europäer sind die traditionellen Geschichten vor allem Türöffner zu den faszinierenden Kulturen der Fulbe, der Bambara, der Marka sowie anderer Savannenvölker. Sie handeln von Menschen – Fischern und Jägern, Königen und Untertanen, von Tieren – Hyänen und Löwen, Horntieren und Krokodilen, und natürlich von Geistern, Zauberern, von Liebe und Hass. Wo nötig, finden sich kursiv gedruckte Erklärungen zum besseren Verständnis sowie eine Zusammenfassung der Moral von der Geschichte. Da diese europäischem Denken oft fremd ist, eignet sich das Buch erst ab Mittelstufe – aber natürlich für alle Afrikafans. Katharina Wagner