„Manchmal muss man sich Geschichten ausdenken, dass das Leben erträglich bleibt…“ lässt Gloria Koumail wissen, als sie ihm die Geschichte seiner Herkunft erzählt. Die herzensgute Frau und der Junge aus dem Kaukasus sind auf der Flucht vor Hunger und Kriegswirren und befinden sich auf dem Weg nach Frankreich. Die Reise der beiden ist geprägt von schrecklichen Erlebnissen. Trotzdem vermag Gloria dem Jungen immer wieder aufzuzeigen, dass das „unfehlbare Heilmittel gegen die Verzweiflung, die Hoffnung ist.“
Mit Koumails Geschichte erinnert die Autorin an das Schicksal von Menschen, die aus ihren Herkunftsländern fliehen müssen. Sie lässt die Erlebnisse der Protagonisten in wunderbarer Sprache aus der Sicht des 13-jährigen Jungen erzählen. Die Naivität des Kindes nimmt den Vorkommnissen die Härte und es bleibt den Lesenden überlassen, sich die Realität vorzustellen. Wegen des gekonnten Aufbaus und der einfühlsamen Schreibweise eignet sich der Roman gut für den Schulunterricht. Béatrice Wälti