Madeline ist 18-jährig und hat seit ihrer Zeit als Baby ihr Zimmer nie verlassen. In einem hermetisch gesicherten Zelt mit Luftschleuse lebt sie dahin, rund um die Uhr von einer ausgebildeten Pflegerin betreut. Madelines Mutter, eine Ärztin, hat beim Kleinkind die äusserst seltene Krankheit SCID diagnostiziert, völlige Immunschwäche. Bloss durchs Fenster hat die nun junge Frau das Leben ausserhalb ihres Gefängnisses erkennen können. Da zieht auf der gegenüberliegenden Strassenseite ein Junge ein. Bisher unbekannte Regungen werden in ihr wach und sind bald gegenseitig. Eines Tages bricht die Frau aus, und die beiden verreisen für ein gemeinsames Wochenende – ohne Folgen.
Die schwere Krankheit wird, ausser wiederholter Erwähnung, nie zum Thema der Erzählung. Man leidet mit den jungen Leuten, verschiedenste Kommunikationstechniken zeigen deren Einfallsreichtum. Der Schluss des Buches erweist sich als psychologisches Lehrstück: Die Mutter leidet (aus bestimmten Gründen) unter Beschützerwahn. Siegfried Hold