Was macht man am besten an kalten Wintertagen? Mit dem eigenen Schatten spielen, zum Beispiel. So wie das namenlose Mädchen und seine Katze. Oder hinausgehen und dem Wind lauschen, wie er den Bäumen Geschichten erzählt. Oder sich Schneeflocken auf der Zunge zergehen lassen und nach Anzeichen des nahenden Frühlings Ausschau halten – wie z. B. Knospen, die der Herbst bereits voller Hoffnung an den Ästen platziert hat.
Auf den grossflächigen, weitläufigen und querformatigen Illustrationen wechseln sich Perspektive und Platzierung des Textes ab. Bild und Text spiegeln sich, bis auf eine besonders gelungene Ausnahme. Manchmal wirkt der Text leider etwas holprig. Pastellfarben, Muster und Schraffierungen kennzeichnen die Bilder – abgesehen von der in kräftigeren Farben gehaltenen Winterkleidung des Mädchens und der Szene mit den Wölfen. «In einem Kirschbaum fand ich Hoffnung» ist ein äusserst poetisches Bilderbuch über die Hoffnung und das Leben, beides symbolisiert durch den Frühling. Kathrin Bögelsack