Weil das kleine Eichhörnchen von seinen Geschwistern immer gehänselt wird, nimmt es Reissaus. Bei verschiedenen Tieren sucht es Anschluss, doch überall lauern Gefahren: Die kleinen Hasen müssen sich vor dem Hund verstecken, die jungen Amseln entkommen nur knapp dem Habicht. Und der Rehbock schenkt ihm dann ein Stück von seinem alten Horn. Mit Harz verwandelt es sich in ein Einhörnchen und jagt in seiner neuen Gestalt allen Tieren plötzlich Angst ein. Als es so seine ganze Sippe vor dem Marder rettet, wird aus dem kleinen Tier plötzlich ein grosser Held.
Das Einhörnchen erzählt eine vorhersehbare Geschichte, die ziemlich an Pitschi erinnert, das ebenfalls versucht, ein anderes zu werden. Verschiedene Bilder sind zwar perspektivisch interessant, kommen aber sonst lieblich-langweilig daher. Warum das putzige Einhörnchen mit seinem Horn alle andern Tiere dermassen erschreckt, wird nicht klar. Ein Buch ohne Ecken und Kanten – einmal erzählt und gleich wieder vergessen. Kathrin Wyss Engler