Mit vier Jahren erleidet Cece eine Hirnhautentzündung und verliert fast vollständig ihr Gehör. Sie erhält ein Hörgerät. Das sind zwei Stöpsel für die Ohren, die mit Kabeln mit einem Kasten verbunden sind. Den muss Cece immer am Körper tragen. Sie befürchtet nun, dass sie nicht mehr gut aussieht und alle anderen sie anstarren. Zuerst besucht Cece eine besondere Schule für Kinder wie sie. Dort lernt sie, auf die Lippenbewegungen der Menschen zu schauen, um besser zu verstehen. Denn auch mit dem Gerät bekommt sie längst nicht alles mit. Dann zieht ihre Familie um und Cece muss eine normale Schule besuchen. Sie erhält ein neues Hörgerät mit einem Mikrofon für die Lehrkraft. Nun kann Cece sehr gut hören, sogar was die Lehrerin ausserhalb des Klassenzimmers sagt. Trotz dieser Superfähigkeit fühlt sich Cece oft allein. Als Laura ihr sagt, dass sie nun beste Freundinnen sind, ist Cece zuerst glücklich. Aber Laura bestimmt immer alles. So erfindet Cece «El Taubinio», die Superheldin, die ihr fortan hilft, für sich einzustehen.
Die Autorin erzählt ihre eigene Geschichte. Mit feinem Gespür für ihre Figur und mit Leichtigkeit und Klarheit in der gestalterischen Umsetzung lässt sie die Lesenden an Ceces Anderssein teilhaben. Schrittweise und aus der kindlichen Perspektive aufgezeigt, werden junge Menschen in die Welt eines hochgradig schwerhörigen, an Taubheit grenzenden Kindes eingeführt. So können die Lesenden miterleben, wie der Pädakustiker Cece untersucht und dann ein Hörgerät für sie anpasst. Oder was es für Cece heisst und für Folgen hat, wenn das Schulhörgerät für einige Wochen in Reparatur ist und sie vieles nicht versteht. Die gewählte Menschen-Hasengestalt der «Personen» mit den aufstehenden Ohren macht einerseits das Thema Ohren sehr präsent und erweckt andererseits durch die positiv konnotierte Tiergestalt sofort Sympathie für die Figuren. Sehr berührend, mitreissend und einprägsam und eine Bereicherung für jede Bibliothek. Karin Schmid
