Seb hasst die Ostseeinsel, auf der er mit seiner asthmakranken Mutter die Ferien verbringt. Er langweilt sich, denn mehr als Sandburgenbauen und gesunde Luft hat die Insel nicht zu bieten. Vorerst wenigstens, denn eines Tages begegnet er Kim, einem Mädchen, das so ganz anders ist als diejenigen, die er kennt. Kim nimmt ihn mit zu einem Obdachlosen. Dieser wird eines Tages überfallen. Auf der Suche nach den Schuldigen kommen sich Seb und Kim immer näher.
Martin Gülich erzählt in diesem Roman in klarer, lockerer Sprache die Geschichte des 16-jährigen Ich-Erzählers Sebastian, der heftig mit dem Erwachsenwerden beschäftigt ist und gleichzeitig versucht, seiner Mutter Verständnis entgegenzubringen. Mit Kim hat der Autor eine interessante Zweitfigur geschaffen, die ihren eigenen Weg geht und das tut, was sie für richtig hält. Auf der Handlungsebene werden nicht alle Stränge bis zum Ende verfolgt, was jedoch zum offenen Schluss passt und eine Weiterführung der Geschichte zulassen würde. Béatrice Wälti-Fivaz