Marie und Ludwig könnten unterschiedlicher nicht leben. Sie, unabhängig, frei, engagiert sich für Greenpeace und den Tierschutz, ist Veganerin aus Überzeugung. Sie denkt nach, liest und fragt nach, dann entscheidet sie. Er, aus sogenannt gutem Haus, ist traditionsbewusst und Jäger. Doch auch er will den Dingen auf den Grund gehen und stellt sich viele Fragen. An einem Konzert treffen die zwei aufeinander und fühlen sich sofort voneinander angezogen. Die jeweiligen Freunde der beiden verstehen die Welt jedoch nicht mehr und handeln entsprechend.
Das Buch besticht dadurch, dass abwechselnd von Marie oder Ludwig erzählt wird, was einen Einblick in zwei völlig verschiedene Lebenswelten gewährt. Der Perspektivenwechsel hilft, die Wahrnehmungen und Überzeugungen von unterschiedlicher Seite her zu betrachten. Die spannend geschriebene Geschichte ist eine Parabel für die Überwindung von Gegensätzen, aber auch eine wunderbar traurige Liebesgeschichte. Barbara Schwaller