Ein kleines Mädchen sitzt auf der Wiese am Ufer eines Sees, neben ihm ein scheinbar vertrautes Wesen, das mit ihm eine Tasse Tee trinkt. Seerosen, Schilf, ein Kirschbaum und ein Picknickkorb umgeben die sorglose Zweisamkeit. Diese Szene zeigt sich auf dem Buchumschlag, ist aber erst das Ende eines langen Prozesses, den das Mädchen durchlaufen wird. Das rundliche, pelzige Wesen mit seinen zwei kleinen weissen Punktaugen war ihr nicht immer so vertraut. Es ist des Mädchens Begleiterin: die Angst.
Mut haben, sich der eigenen Angst zu stellen; sie als Teil der eigenen Gefühlswelt annehmen, damit der Umgang mit ihr möglich wird: Dies ist das Thema, welches sich den Betrachtenden auch ohne Worte rasch erschliesst. Das zarte Lindgrün verspricht Hoffnung, auf den Gesichtern der Protagonisten sind die Emotionen gut zu erkennen. Obwohl das Angst-Wesen vorerst beharrlich im Nacken klebt, bleibt es fassbar, wenn es sich fast freundschaftlich bei der Hand nehmen lässt. Feinfühlig und aufmunternd. Marcella Danelli