Finn macht es anders

Wieder haben Paul, Max und Sven das Pausenbrot von Finn am Boden zertrampelt. Und nicht nur das; die drei schikanieren ihn auch in der Schulstunde. Finn ist ihnen hilflos ausgeliefert, denn die Mitschüler wollen mit dem frechen Trio auch keinen Streit. An diesem Morgen erscheint die Polizei im Schulzimmer. Ein Mann erkennt Paul, Max und Sven als diejenigen, die sein Auto zerkratzt haben. Diese streiten jedoch alles ab. Jetzt hat Finn die Möglichkeit sich zu rächen, aber er entscheidet sich anders.

Die Mobbing-Situation ist sehr eindrucksvoll dargestellt und passend bebildert. Doch das Verhalten von Finn wirft auch Fragen auf: Warum vertraut er sich nicht seiner verständnisvollen Mutter an? Liegt es an der Tatsache, dass sie alleinerziehend ist und nicht belastet werden sollte? Oder warum spricht er nicht mit seiner Lehrerin? Diese beiden wären doch die ersten Personen, die etwas gegen Mobbing unternehmen könnten. Aber solange sie nichts davon wissen … Dass Finns Befreiungsschlag auf einer Lüge basiert und er sich damit Respekt verschafft, ist mehr als verwirrend. Denn jetzt steht ein Erwachsener, dessen Auto von den drei Jungs zerkratzt worden ist, als Lügner da. Diese Wendung der Geschichte ist problematisch und sollte unbedingt diskutiert werden. Sich selber aus der misslichen Situation zu befreien, ist sehr schwierig. Deshalb sind Geschichten zu begrüssen, die Kindern Mut machen, sich gegen Mobbing zu wehren. Tatsächlich ist eine gute Idee eingebaut, nämlich dass sich die drei Jungs von nun an um einen Kaninchenstall voller Tiere kümmern sollen und so Verantwortung übernehmen müssen. Dies könnte dem Mobbing tatsächlich den Riegel schieben. Das Buch richtet sich in seiner ganzen Aufmachung an Leseanfänger oder Leseanfängerinnen und eignet sich gut als Diskussionsgrundlage für den Unterricht. Katharina Siegenthaler

Titel Finn macht es anders
Kollation Geb., farb. illustr., 29 S.
Verlag, Jahr Peter Hammer , 2017
ISBN 978-3-7795-0582-2
Kategorie Belletristik
Schlagwort Mobbing
Alter ab 7
Bewertung kontrovers
Rezension publiziert 24.09.2017