Deutschland 1790: Die Ideen der französischen Revolution sind noch nicht bis dorthin gedrungen. Ein ungerechtes Klassensystem lässt nicht zu, dass Arme etwas erreichen können. Dies und immer wiederkehrende Hungersnöte veranlassen Menschen, ihre Heimat zu verlassen und ihr Glück in Amerika zu versuchen, ohne genau zu wissen, was sie dort erwartet. Auch Findelkind Jacob verlässt sein Dorf, weil er keinen Ausweg mehr sieht. Zahlreichen Widrigkeiten ausgesetzt wagt er die Reise nach Philadelphia, mit dem Ziel, seinen geliebten Stiefbruder Georg zu finden. Dabei wird er von einem Schwein und dem Gaunermädchen Amie begleitet.
Die Geschichte wird abwechslungsweise aus der Sicht von Jacob und dem Fluss erzählt. Dieser anfangs gewöhnungsbedürftige Kunstgriff erlaubt es der Autorin, Geschichtliches einfliessen und Zeit vergehen zu lassen. Für Jugendliche, die gerne in frühere Zeiten eintauchen und spannende, anspruchsvolle Literatur jenseits des Mainstreams mögen. Therese Schlüchter
