Im Garten des Briefmarkenmannes sieht Garman den Roten Fingerhut und die Gemeine Hundszunge, Pflanzen, die in seinem Herbarium noch fehlen. Doch traut sich der Junge nicht, den Garten zu betreten. Denn Roy in Garmans Strasse hat das Sagen. Er hat ein Fahrrad mit 26 Gängen, ertränkt Katzen und behauptet, der Briefmarkenmann sei böse. Garman wird von ihm auf eine Mutprobe gestellt und danach ist nichts mehr wie vorher sondern viel besser.
In diesem Bilderbuch mit auffälligen, collageartigen Illustrationen gibt es viel zu entdecken, sei es zwischen den Zeilen oder auf den Bildern. Poetisch-philosophisch werden Lebensthemen angegangen, aber nicht zerredet. Die Überwindung, die es den Jungen kostet, sich dem Briefmarkenmann trotz Vorurteilen anzunähern und sein Staunen über das Wissen des alten Mannes sind grossartig umgesetzt. Miteinbezogen ist der Jahreszeitenlauf, denn nach „Garmans Sommer“ (2009), spielt die Geschichte im Herbst. Einmalig und wunderbar! Katharina Siegenthaler