Seit der tragischen Sache mit Edvard ist Luis ganz verstört. Von seiner ersten Begegnung mit dem eigenartigen Jungen bis zur Gerichtsverhandlung schreibt er nun alles tagebuchartig nieder, versucht seine Gedanken zu ordnen und herauszufinden, wo, wie und warum er verpasst hat, seinem Freund zu helfen.
Edvards Schicksal ist eigentlich berührend, doch liegt der Fokus dermassen bei Luis, seinen Schuldgefühlen und Stimmungsschwankungen, dass keine richtige Betroffenheit aufkommen mag. Krampfhaft versucht die deutsche Autorin Spannung aufzubauen, indem sie über hundert Seiten lang nichts als Andeutungen zu Edvards Situation macht und dafür Luis mit seinen nichtigen Problemen ins Zentrum rückt. Einfach nur nervenaufreibend! Und warum nennt ein Deutsch sprechender Junge in Deutschland seine Eltern Mom und Dad? Obwohl thematisch interessant, leider schlecht umgesetzt. Sandra Dettwyler