Maia Kobabe erzählt im Comic «Genderqueer» von der Identitätsfindung als nichtbinäre, asexuelle Person und dem Coming-out vor der Familie, dem Freundeskreis und schliesslich der Gesellschaft. Maia wird in einer abgelegenen Region Kaliforniens in eine Familie hineingeboren, in welcher das biologische Geschlecht oder das soziale Gender eine relativ kleine Rolle spielen. Erst mit dem Schuleintritt beginnt für Maia die lange und schwierige geschlechtliche Identitätsfindung.
Kein anderes Buch wurde in den USA öfter von konservativen Kreisen angefochten und kein anderer Comic wurde häufiger zensiert als Maia Kobabes Autobiografie, die hier offen und ohne Tabus erzählt wird. Besonders intim wird die Geschichte durch die klaren, schnörkellosen Zeichnungen, welche Maia und Maias Umfeld zeigen und dabei immer den Menschen ins Zentrum stellen. Ein tolles, sehr intimes Buch über eine Person, die sich selbst gefunden hat, das jungen Lesenden Mut machen kann, zu sich selbst zu stehen. Mélanie Gerber