Bei Gideon Green, 16, Aussenseiter mit Faible für Schwarz-Weiss-Krimis aus den 30ern, reiht sich ein ereignisloser Tag an den anderen – bis seine ehemals beste Freundin Lily ihn bittet, seine Detektivarbeit nach sechs Jahren Ruhestand wieder aufzunehmen und die sprunghaft gestiegene Kriminalitätsrate in ihrer verschlafenen Stadt zu untersuchen. Bald stecken sie tiefer in den Ermittlungen, als sie erwartet hätten. Und es bleibt nicht bei Bagatelldelikten.
«Gideon Green» ist eine Mischung aus Krimi und problemorientiertem Jugendroman – lebensklug und gespickt mit vielen Verweisen auf den Film Noir. Nebst der Verbrechensaufklärung geht es um Familie, den Tod von Gideons Mutter, Freundschaft, erste Liebe und darum, zu leben, statt sich in sich selbst zurückzuziehen. Gideon ist witzig, schlagfertig, aber auch schüchtern, unsicher und gegenüber seinem Vater wie gelähmt. Der Ich-Erzähler muss seinen Platz im Leben und der Gesellschaft noch finden. Ihn dabei zu begleiten, ist unterhaltsam. Kathrin Bögelsack
