Grenzland

Mit Topographie hat dieses Buch überhaupt nichts zu tun. Es geht um durchlässige Grenzen im Verhalten von Jugendlichen zwischen Traum, gar Sehnsüchten und Wirklichkeit. Über einen angeblich inaktiven Fernsehkanal erhält die 15-jährige Agnes die Aufforderung, sich mittels eines scharfen Messers zu verletzen, um so am „Spiel“ teilnehmen zu können. Bald gerät sie in unvorstellbare Abenteuer, auch weil sie sich an einen zwielichtigen Musiker hängt, den Vermittler zwischen den Welten. Nur durch schliessliche Selbstdisziplin entgeht sie der Einlieferung in eine Heilanstalt, was nicht allen Mitspielern gelingt. Weil die Aufgaben immer brutaler werden, müssen sich auch die Verletzungen am Arm verstärken.

Die beiden unterschiedlichen Ebenen, biederes Familienleben und aufreibende Traumwelt, werden sehr geschickt verwoben. Mit Spannung folgt der Leser, begierig, schliesslich Rettung oder Absturz mitzubekommen. Doch der Schluss überzeugt nicht, ist blass und enttäuschend, die Fantasie ist erstorben. Siegfried Hold

Titel Grenzland
Autor:innen Wildner, Martina
Kollation Geb., s.w. illustr., 319 S.
Verlag, Jahr Fischer , 2009
ISBN 978-3-596-85376-2
Kategorie Belletristik
Schlagwort Freundschaft / Sucht
Bewertung
Rezension publiziert 16.07.2016