Herr Kafka und die verlorene Puppe

In einem Berliner Park treffen Franz Kafka und Dora Diamant ein weinendes Mädchen, das seine Puppe verloren hat. Kafka tröstet die kleine Irma, indem er erklärt, Puppe Supsi sei bloss auf Reisen. Fortan bringt er Irma täglich einen Brief ihrer Puppe. So erfährt das Mädchen von Supsis Erlebnissen in nahen und fernen Ländern. Mit der Zeit werden die Briefe kürzer. Die Nachricht aus der Antarktis ist Supsis Abschiedsbrief. Der schwer kranke Kafka schenkt ihn Irma mit einem Notizbuch für eigene Abenteuer.

Die bewegende Geschichte – sie hat sich laut Kafkas letzter Lebensgefährtin 1923 zugetragen – hat schon viele Schreibende inspiriert. Während die Puppe in Kafkas (verschollenen) Briefen am Ende heiratet, wird sie bei L. Theule Forscherin. R. Greens digital gefertigte, durch klare Konturen, einfache Formen und herbstliche Farben geprägte Bilder sind von damaligen Fotos inspiriert. Trotz der maskenhaften Gesichter der Hauptfiguren fangen sie die Stimmung zwischen Wehmut und Trost eindrücklich ein. Doris Lanz

Titel Herr Kafka und die verlorene Puppe
Kollation A. d. Engl. v. M. Jeschke, geb., farb. illustr., unpag.
Verlag, Jahr Fischer Sauerländer , 2024
ISBN 978-3-7373-6215-3
Kategorie Bilderbuch
Schlagwort Biografisches / Trennung
Alter ab 4
Bewertung
Rezension publiziert 07.04.2024