Herr Unverwechselbar hat ein attraktives Gesicht, das sich alle einprägen können und das positive Gefühle weckt. Er gefällt sich selber so gut, dass er sich mit seinem Handy permanent ablichtet, um damit die eigene Bedeutsamkeit zu konservieren. Doch eines Tages stellt er fest, dass sein Gesicht an Glanz verliert. Mit jedem Klick sieht er es verblassen, bis es ganz wegschmilzt. Am Ende bleibt ihm nur noch eines übrig: sich ein neues Gesicht zu beschaffen.
Das Buch ist als Fotoalbum konzipiert. Damit erhält man Einblick in die Kindheit, das Heranwachsen und später in die Aktivitäten des Protagonisten. Die Fotos sind mit Bleistift und Farbstift gezeichnet. Sie erhalten auf diese Weise einen nostalgischen, aber auch etwas surrealen Touch. Der Gesichtsverlust ist eine hohe Strafe für die eigene Selbstverliebtheit. Hier schwingt etwas viel Moral mit, wenn auch der Hinweis wertvoll ist, dass sich die eigene Bedeutsamkeit und Unverwechselbarkeit nicht durch Äusserlichkeiten festlegen lässt. Marcella Danelli
