Im Juni 1945 ist Hamburg eine Stadt voller Ruinen und Trümmer. Als Sohn einer Jüdin und eines Deutschen lebt Jakob in einem Versteck. Er hat nicht mitbekommen, dass Deutschland kapituliert hat. Der alte Mann, der ihn mit Lebensmitteln versorgt hat, hat nichts gesagt. Nun kommt der Mann nicht mehr und Jakob muss sich selber auf die Suche nach Esswaren machen. So trifft er auf Traute und Hermann. Trautes Eltern arbeiten den ganzen Tag in der Bäckerei, Traute spielt draussen. Hermanns Vater ist beinamputiert und lässt den ganzen Frust an seinem Sohn und seiner Frau aus. Hermann und Traute finden, dass Jakob sich merkwürdig verhält.
Jodie Ahlborn verleiht der Interpretation Charakter durch rasantes Lesen und die Betonung einzelner ganzer Wörter. Gekonnt legt sie Hermanns Wut in die Stimme, indem sie mit mehr Intensität liest, oder Jakobs Einsamkeit, indem sie ihre Stimme weicher und etwas leiser klingen lässt. So entsteht ein eindrückliches, zutiefst berührendes Bild der Stunde null. Karin Schmid
