Bahar ist gerade erst zu ihrer neuen Klasse hinzugestossen, als die Lehrerin das Thema Elternberufe zur Sprache bringt. Da muss Bahar erklären, dass sie keinen Papa (der ist nur eine Kaulquappe), aber dafür zwei Mamas hat, von denen eine in einer Band und berühmt für ihre Schlagzeugsoli ist. Das ist zwar ein wenig geflunkert, aber was solls. Doch als die Lehrerin vorschlägt, alle Eltern einzuladen, und erklärt, dass sie sich freuen würde, wenn auch Bahars Mama aus ihrem Leben als Rockstar erzählen würde und ein Solo spielen könnte, wird es brenzlig für sie.
Wie nebenbei, geradezu unaufgeregt, fliesst der Aspekt der Diversität in die Geschichte mit ein – eine solche Selbstverständlichkeit ist wunderbar. Erzählt wird vom Zusammenhalt innerhalb einer Familie. Die einfach zu lesende Geschichte punktet mit Tiefgang und witzig-poetischen Zeilen, wie z. B.: «Manchmal sehe ich, wie ein Zug über die Schienen im Mund meiner Lehrerin fährt.» Für Anfänger gut geeignet zum ersten Selberlesen. Christina Weirich