Ständig arbeitet Caro unter Hochdruck: in der Berufsschule, bei der Arbeit, im Tennis, in der Klavierstunde und zu Hause. Ihr Vater erwartet gute Noten. Schliesslich hat er es mit Fleiss und Ehrgeiz geschafft, Filialleiter einer Bank zu werden. Einen ähnlichen Erfolg stellt er sich für Caro vor. Doch Caro kann diese Erwartungen nur mit viel Arbeit erfüllen. Sie fühlt sich in ihren Strukturen wie eine Gefangene. Da liest sie, dass sie mit Ritalin noch mehr leisten könnte. Das Medikament hat eine anregende Wirkung und es wäre möglich, bis spät in die Nacht zu lernen. Also spricht Caro einen der Drogendealer der Schule an.
Überzeugend zeichnet die junge Autorin Caros Spannungsfeld zwischen den väterlichen Erwartungen und dem damit verbundenen Druck, ihrem inneren Widerstand und dem langsam aufkeimenden Bedürfnis nach autonomem Handeln auf. Eine kurze Geschichte, die packt – durch den Aufbau der Spannung bis zum Eklat sowie die offen erzählende und nichts beschönigende Hauptperson. Karin Schmid