Nach dem Tod ihrer Schwester und ihrer Mutter verlassen der 17-jährige Ash und sein 8-jähriger Halbbruder Zuko ihr Daheim in einem Dorf Südafrikas. Zuko lebt in seiner eigenen Welt. Er spricht nicht, sieht und hört aber Dinge, die sonst keiner wahrnimmt. Zu Fuss versuchen die beiden, die grosse Stadt zu erreichen, in der Zukos Vater wohnt. Auf ihrem langen, gefahrvollen Weg erfahren sie Ablehnung und Gewalt, leiden unter Hunger, Durst, Hitze und Kälte. Doch je länger ihre Reise dauert, desto besser lernt Ash, Zuko zu verstehen.
Die Autorin engagiert sich für die Förderung autistischer Kinder und nennt Zuko «ein Beispiel für ein Leben mit Autismus». Nebst der feinfühligen Charakterisierung des Jungen und seines fürsorglichen Halbbruders überzeugt im Roman auch die facettenreiche Darstellung Südafrikas. So lernen Lesende im Lauf der Handlung nicht nur die beiden Hauptfiguren immer besser kennen, sondern auch ein von Gegensätzen geprägtes Land. Keine leichte, aber eine sehr lohnenswerte Lektüre. Doris Lanz
