Määähh … wohin ist bloss Klärchen verschwunden? Fluffis dürfen noch nicht alleine herumlaufen ohne ihr Mutterschaf und die Herde. Ob Wölfe sie gefressen haben? Die Milchkühe muhen entsetzt auf. Und auch Eduard, das Schwein, grunzt zornig aus seiner Suhle. Während die Menschen losziehen und Klärchen – erfolglos – suchen, verschwindet ein weiteres Lämmchen. Für Charlotte steht fest: Ohne ihren messerscharfen Verstand geht hier gar nichts. Sie stellt ihre Ohren auf und beginnt eigene Schlussfolgerungen zu ziehen.
Aus der Ich-Perspektive erzählt Schaf Charlotte den Krimi frech und unterhaltsam – teils mit Seitenhieben auf andere Tiere und vor allem Menschen. Die Einführung der Figuren erfolgt rasch, aber unvollständig. Es fehlt an Stringenz; so werden Namen erst einige Seiten nach dem ersten Auftauchen einer Figur genannt. Die Geschichte wirkt wie die Kinderausgabe des grossen Schafromanes „Glennkill“ von Leonie Swan, doch an dessen elegante Leichtigkeit und Tiefe kommt sie nicht heran. Christina Weirich