Afghanistan nach der Befreiung von den Taliban: ein Land, das von Krieg und Zerstörung geprägt ist, aber auch ein Land der neuen Chancen. Diese möchte die junge Parvana nutzen, indem sie ihre Mutter beim Aufbau einer Schule für Mädchen unterstützt. Doch die selbstständigen Frauen werden von den Verfechtern konservativer Rollenbilder offen bedroht. Als die Situation eskaliert, gerät Parvana zwischen die Fronten und muss feststellen, dass sie auf die Befreier ebenso wenig zählen kann wie auf ihre Landsleute.
Der Roman veranschaulicht glaubwürdig, welch schwierige Situation sich aus militärischen Eingriffen in fremden Ländern ergibt. Parvanas Geschichte zeigt, dass die Befreiung Afghanistans von den Taliban zwar die Situation der Einheimischen verbessert hat, dass aber noch lange nicht alle Konflikte gelöst sind. Deborah Ellis, die selbst mehrere Monate in Flüchtlingslagern verbracht hat, zeichnet ein differenziertes Bild vom heutigen Leben in Afghanistan, das zum Nachdenken anregt. Iris Mende