Jetzt steht es da, das lang ersehnte Geschenk, hübsch verpackt in gelbem Papier und mit einer violetten Schleife umwickelt. Was ist wohl drin? Es ist nicht sehr gross und nicht sehr schwer. Vielleicht errät man den Inhalt, wenn man es ein bisschen schüttelt? Das Mädchen löst die Schleife, reisst etwas von dem gelben Papier auf und zum Vorschein kommt ein grünes Paket mit violetter Schleife. Und jetzt?
Dieses Buch bedarf keiner Worte, denn an der Mimik des Mädchens kann dessen Gefühlslage abgelesen werden. Da sind die Neugier über den verborgenen Inhalt, der Eifer beim Öffnen des Geschenks, die Enttäuschung danach, das genervte Weiterauspacken und die Vorstellungen darüber, was darin sein könnte. Die Szenerie ist grafisch durchgestaltet, die Farbgebung sehr reduziert, die freigestellten Sujets sind gut erkenn- und benennbar. Einen eigentlichen Handlungsbogen gibt es nicht, wohl aber macht das Buch Lust, weiterzublättern, denn das Geschenk entpuppt sich als Verwandlungskünstler. Katharina Siegenthaler
